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MPEG-4

MPEG-4 in MJPEG2000?

[30-07-2015] Für die Archivierung von Videomitschnitten von Parlamentssitzungen ist in einem Archiv bislang folgendes Vorgehen in Kraft: Die Aufnahmen werden von einer privaten Produktionsfirma in MP4 erstellt und für die Ablieferung anschliessend in MJPEG2000 in einem AVI-Container konvertiert.

Von diesem Vorgehen ist dringend abzuraten. Wenn die Quelle MPEG-4 liefert oder die Daten schon in diesem Format vorliegen, soll auch in diesem Format archiviert werden. Eine Konvertierung in ein anderes Format drängt sich erst bei drohender Obsoleszenz von MPEG-4 auf. Davon kann aktuell nicht die Rede sein, sondern wir können wohl unbesorgt von einem Zeithorizont von 20 Jahren ausgehen. Dann liegt möglicherweise auch ein besseres Archivformat als MJPEG2000 vor. (Ähnlich empfiehlt die KOST auch bei Bildern im JPEG-Format keine Konvertierung in TIFF vor Ende des Lebenszyklus von JPEG).

Zu beachten ist, dass die Qualität der Aufnahme den vom Archiv gestellten Anforderungen entsprechen soll, also ein entsprechendes Profil/Level gewählt werden soll, sofern darauf ein Einfluss besteht.
In Zusammenhang mit MPEG-4 empfehlen wir den Codec H.264/MPEG-4 AVC in einem MP4-Container, bei den Profilen eignen sich „baseline“, „main“ oder „high“ für die Archivierung. Auf das Level, d.h. die Qualität der Aufzeichnung, hat das Archiv in der Regel keinen grossen Einfluss, weil dieses durch die technischen Möglichkeiten des Dienstleisters vorgegeben ist. Wir würden in diesem Fall aber Level 3 (SD Video) oder besser Level 4 (HD Video) empfehlen.